Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine Massageform, bei welcher durch sanfte Grifftechniken der Lymphfluss im Körper angeregt wird. Entwickelt wurde diese Technik in den 1930er Jahren von dem dänischen Ehepaar Dr. Estrid Vodder und Dr. Emil Vodder. In ihren Grundzügen fand sie jedoch schon Ende des 19. Jh. Anwendung.
Die manuelle Lymphdrainage wird heutzutage im medizinischen sowie im kosmetischen Bereich von geschulten Fachkräften genutzt. Sie dient hierbei u. a. als Entstauungstherapie und der Stärkung des Immunsystems. Im Gesichtsbereich eingesetzt, wird sie zur gezielten Hautzellregeneration, gegen Akne oder zur Narbenbehandlung angewandt. Bei einer Neigung zur Bildung von Speichelsteinen können sich diese durch eine wiederholte Lymphdrainage leichter lösen und vom Körper abgebaut werden.
Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im menschlichen Körper. Es dient dem Transport von Nährstoffen zu den einzelnen Organen und Gewebeschichten sowie zum Abtransport von Abfallstoffen und Krankheitserregern unter Zuhilfenahme der Lymphbahnen. Vor allem die Lymphknoten haben eine besondere Funktion für das Immunsystem. An diesen Punkten im menschlichen Körper werden die Lymphozyten – hierbei handelt es sich um eine Sorte weißer Blutkörperchen – gebildet, welche Krankheitserreger unschädlich machen.
Da das Lymphsystem über keine eigene Pumpe verfügt, ist es an den Druck des Blutsystems gekoppelt. Dies hat zur Folge, dass der Abtransport von Abfallstoffen und Krankheitserregern seine Zeit benötigt. Die manuellen Lymphdrainage kann hierbei als eine unterstützende Maßnahme die Reinigung beschleunigen.